Tina Beifuss

texts

"Die Künstlerin Tina Beifuss untersucht in Ihren neueren Arbeiten die Möglichkeiten des Skulpturalen und bleibt damit ihrem künstlerischen Ansatz treu. Wieder geht es um Fragen von Materialität und Dinglichkeit, um Gewicht und Schwerelosigkeit, um Bewegung und Stillstand und damit um jenen Animismus, der zwar absurd anmutet, dem Skulpturalen aber seit je eingeschrieben ist. Tina Beifuss reflektiert diese Themen auf eine sehr zeitgenössische und erfrischend ironische Weise. Einige der Arbeiten handeln vom Sehen selbst und Zielen auf das Verhältnis vom Bild zur Skulptur. Einem klassischen Gegensatzpaar, deren Grenzen Beifuss in ihren Prints und Reliefs aus Aluminium bewusst auflöst, indem sie das Bild auch als Ding oder skulpturale Form interpretiert. Wenn sie in den nächtlichen Fotoszenen, wie in den Reliefs aus Aluminium mit Unschärfen arbeitet und ein Schwanken zwischen Darstellung, Ornament und chaotischer Struktur einkalkuliert, stellt sie das Sehen auf die Probe. Es ist die Orientierungslosigkeit des Auges im nächtlichen Dunkel, mit der Beifuss hier spielt. Bei längerer Betrachtung wird die Ironie des Titels zur Irritation, die im Grusel mündet."
Susanne Greinke, 2013

 

"Tina Beifuss benutzt Materialien wie Stoffe, Seile oder Netze, die sowohl stabil als auch beweglich sind und zwingt ihnen ihren Willen auf. Sie lässt sie erstarren und deutet sie damit um. Leder und Thermofolie wollen sich nicht verbinden, sind einander aber ausgeliefert. Durch aggressiven Kunststoffeinsatz entstehen erstarrte Materialschlachten. Glattpolierter Gips glänzt wie Marmor. Undeutliche Glücksmomente werden gewaltsam in einem fragilen, giftig anmutenden Gleichgewicht gehalten. In der Verwandlung bleibt die Erinnerung an den vergangenen Nutzen. Pompeji. Der erste Hauptsatz der Thermodynamik, dass keine Energie verloren geht, stimmt hier nicht. Tina Beifuss hat die Zeit angehalten und das Resultat ist faszinierend und bestürzend zugleich."
Robert Kraiss und Anja Kempe, Maxim, Köln

 

publications

Transformation City, hrsg. von Galerie cubus-m, Berlin, 2012

Kunst und Babys, hrsg. von Maxim, Verlag, A-Musik, Köln, 2008

Kunstaustausch, Michel Sandstein Verlag, Dresden, 2005

II. Ellwanger Kunstausstellung, Kunstverein Ellwangen, 2004

6. Biennale der Kleinplastik, Wilhelm Fabry Museum, Hilden, hrsg, Verein Haus Hildener Künstler, 2000